Ich wollt' ein Leben gern' zu zweit
'ne Beziehung für die Ewigkeit.
Doch niemand war zu bereit
Kein Mädchen nahm sich für mich die Zeit
für den schönen Weg zu zweit.

Die Liebe schon am ersten Tag zerfällt
weil keiner von euch zu mir hält.
Nicht einer wollte zu mir steh'n
die Gründe konnt´ ich nie versteh´n.

Die ganze Zeit blieb ich allein
durft' noch nicht mal bei euch sein.
Abseits stand ich, von euch vergessen
Während die Regentropfen mich benetzen.

Mein Gewissen war von Geburt an rein
Trotzdem blieb ich so allein
Denkt ihr, eures ist genauso, wie mein?
Ich glaube „So wird's nicht sein“.
denn ihr ließet mich im Kummer allein.

Die Zeit im Lande schnell vergeht
Ihr mich immer noch ohne Freundin seht
Allen ist einfach nicht klar,
dass ich immer für euch da war.

Wie es dir heute geht, wollt' ihr mich fragen.
„Scheiße, so wie immer“ kann ich nur sagen.
Bei keinem beginnt das Gewissen zu nagen
Und wenn, dann wird versucht, es zu verjagen.

Und irgendwann, bricht es einem Mädchen doch das Herz,
Weil das Gewissen schon doll schmerzt.
Er ist ja so allein
Warum nicht doch mal seine Freundin sein?

Ihr sucht nach mir, wollt' mit mir reden
Könnt mich aber nirgends finden.
Während der Suche fällt der Regen
Ein Bestatter fängt grade an, für meinen Sarg den Kranz zu binden.

Ich bin nicht mehr da, was nun?
Für eine Entschuldigung ist es zu spät.
Einen Gefallen könnt ihr vielleicht noch tun
Wenn ihr für mich zum Abschied eine Rose sät.


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Beschreibung des Autors zu "Ein Gedicht über die fehlende Liebe als Behinderter [Eigenverfassung]"

Das Gedicht spiegelt meine schlimme Lage wieder, in der ich damals war. Heute ist es viel mehr. Durch das Asperger-Syndrom, das sich in in den Situationen bemerkbar macht, wo ich es überhaupt nicht gebrauchen kann, und der mangelnden Verantwortung meiner leiblichen Mutter während der Schwangerschaft, habe ich einen ganz anderen Lebenslauf, als ich wollte. Mein Wunsch war ordentliche Ausbildung, eigene Wohnung, Freundin, Führerschein, Selbstständigkeit. Was ich bekam und worum ich mich wohl noch bis zum Lebensende mit ärgern muss ist längere Arbeitslosigkeit, demnächst Erwachseneneingliederungshilfe und Werkstatt-Arbeit, Ständig Hilfe, weil ich Dinge nicht hinbekomme. Eine Freundin hatte ich noch nie, weil die Mädchen mich alle meiden.
Mein Kopf sagt "Geh", mein Herz sagt "Bleib". Es hat die Hoffnung, dass mein Leben noch den richtigen Weg und ich doch noch eine Partnerin finden werde. Meine Seele ist schon längst gestorben. Wann ist mein Herz dran....?

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Kommentare zu "Ein Gedicht über die fehlende Liebe als Behinderter [Eigenverfassung]"

Re: Ein Gedicht über die fehlende Liebe als Behinderter [Eigenverfassung]

Autor: NERVENSCHMIED   Datum: 09.11.2021 4:44 Uhr

Kommentar: Ich kann Dir nur sagen:Gib nicht auf!Es kann sich noch zum Guten Wenden.Wenn du heute aufgibst,wirst du nie wissen ob du es Morgen geschafft hättest....
LG NERVENSCHMIED

Re: Ein Gedicht über die fehlende Liebe als Behinderter [Eigenverfassung]

Autor: Alf Glocker   Datum: 09.11.2021 8:04 Uhr

Kommentar: Schließe mich Nervenschmied an...!
Die Lage ist dramatisch, aber du bist nach wie vor ein Mensch!!
Vielleicht ergibt sich doch noch eine Verbesserung der Situation...

LG Alf

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